TANYA TRABOULSI | Lost Strange Things: On not finding home
Bildraum 01
16. August 2018 bis 14. September 2018
In der Ausstellung und gleichnamigen Werkserie Lost Strange Things: On not finding home bringt Tanya Traboulsi eine Vielfalt kultureller Perspektiven und eine Art vertrauter Fremdheit zum Ausdruck. Basierend auf persönlichen Erfahrungen behandelt die österreichische Fotokünstlerin mit libanesischen Wurzeln Themen zu Identität, Zugehörigkeit sowie die sozialen Stigmata weiblicher Identität.
Dabei unternimmt Traboulsi jedoch keine invasive Reise in die Vergangenheit. In der Entstehung ihrer feinfühligen Arbeiten nutzt Traboulsi das Medium Fotografie, um den Zustand der Entfremdung als Annäherung an die gegenwärtige Realität darzustellen. Die Zerrissenheit zwischen zwei unterschiedlichen kulturellen Hintergründen auf der einen und die bereichernden Facetten ihres Aufwachsens auf der anderen Seite haben die Sichtweise der Künstlerin geprägt.
In ihrer Arbeit, die auch als psychologisches Selbstportrait betrachtet werden kann, reflektiert Traboulsi die Dynamik von Vertrautheit und gleichzeitigen Ausgeschlossenseins. Als Künstlerin bewusst in den Prozess eingebunden, gewährt die Fotografin intime Einblicke, die gleichermaßen distanziert wirken. Im Bildraum 01 ist neben großformatigen Landschafts- und Detailaufnahmen ein Bild mit dem Titel The first songs zu sehen: ein Bett mit zurückgeschlagenem Laken und einer Fotografie der österreichischen Großmutter im Hintergrund. Das Bett ihrer Eltern in Beirut - in der Wohnung lebt Traboulsi während ihrer Aufenthalte in der libanesischen Hauptstadt noch heute.
An object of study zeigt einen Foto-Würfel, wie man ihn aus den 80er Jahren kennt. Zu sehen sind Abbildungen der Fotografin als Kind gemeinsam mit ihrem Vater. Der Würfel ist auch als dreidimensionales Objekt neben weiteren Erinnerungsstücken in der Ausstellung zu sehen. Die Fotografie Flüchtige Tage zeigt Tanya Traboulsi selbst, das Bild wurde an dem Tag aufgenommen, als sie die Nachricht über den Tod ihres Vaters erhalten hat.
Die Publikation Lost Strange Things: On not finding home fasst die „Dokumentation einer Trennung" oder „Nostalgie für die Zukunft" zusammen, wie die Autorinnen Rayya Badran bzw. Bariaa Mourad die Arbeit von Traboulsi in den Texten zur Monographie unter anderem bezeichnen. In der Publikation werden auch Fragestellungen über die Erwartungshaltung von „Zuhause" behandelt.
Mehr Informationen finden Sie auf der Homepage von Tanya Traboulsi
Ausstellungsdauer: 17. August – 14. September 2018