Peter Lindner | 1941-2021

Am vergangenen Mittwoch, den 20. Jänner, verstarb der Wiener Galerist Peter Lindner nach kurzer, schwerer Krankheit. Seine Galerie in der Schmalzhofgasse im sechsten Bezirk hat sich seit der Gründung 1993 zur Anlaufstelle der konkreten und konstruktiven Kunst etabliert, die in Wien nicht mehr wegzudenken war.

Lindner vertrat nicht nur bekannte Persönlichkeiten wie Heinz Gappmayr, Gerhard Frömel, Max Cole, Hellmut Bruch oder Inge Dick, sondern zeigte auch jüngere Künstlerinnen wie Anna-Maria Bogner oder Anna Szprynger. Weitere Schwerpunkte bildeten die visuelle Poesie, Konzeptkunst und abstrakte Fotografie. Aber auch Künstler wie der Vorarlberger Christoph Luger, dessen konzeptuelle Ansätze so gar nicht in die oft so nüchtern und streng wirkende konstruktive Kunst einzuordnen sind, fanden bei ihm Anklang. Darüber hinaus waren seit den 90er Jahren auch Positionen aus den Ländern des ehemaligen Ostblocks vertreten.

Der 1941 in Innsbruck geborene Galerist entschied sich allerdings nach seiner Matura erstmals für das Architekturstudium an der Technischen Universität Wien, bevor er an die Akademie der Bildenden Künste in die Klasse von Roland Rainer wechselte, in dessen Architekturbüro er später auch arbeitete. Ab 1985 folgten dann die ersten Ausstellungen in Lindners Büroräumlichkeiten, 1993 übersiedelte er schlussendlich in die Schmalzhofgasse, wo er bis Ende 2020 mit unermüdlicher Ausdauer Kunst zeigte. Im Dezember beschloss Lindner, seine Galerie aufzulassen. Seine letzte Ausstellung wurde im November eröffnet.


Peter Lindner_in der Galerie_Eduard Tauss.jpg