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Gero Schwanberg
Foto: Valerie Alwasiah © BKA

Gero Schwanberg

1940 - 2023

Gero Schwanberg | 1940 - 2023

Der Bildhauer, Bauplastiker, Bühnenbildner und über drei Jahrzehnte an der Universität für angewandte Kunst lehrende Gero Schwanberg starb am 18. September 2023 im Alter von 83 Jahren.

Gero Schwanberg wurde 1940 in der Steiermark geboren. Er absolvierte zunächst eine Goldschmiedelehre und die Grazer Kunstgewerbeschule. Von 1960 bis 1962 studierte er zunächst Malerei bei Albert Paris Gütersloh an der Akademie der bildenden Künste danach bis 1966 bei Hans Knessl Bildhauerei an der Angewandten.

Gero Schwanberg war als freischaffender Künstler tätig und hatte 30 Jahre lang einen Lehrauftrag für plastisches Gestalten an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Schwanberg schuf auch zahlreiche Auftragswerke im Zusammenhang mit Bauten namhafter Architekten sowie im öffentlichen Raum und stattete Film- und Fernsehproduktionen aus, ebenso viele Theater- und Opernproduktionen. Schwanberg differenzierte nicht zwischen "angewandter" und "freier" Kunst und war mit handwerklichen Techniken und Arbeitsweisen gut vertraut. Als kundiger und talentierter Lehrender prägte er Generationen von Studierenden.

Website Gero Schwanberg mit Biografie, Projektchronologie und Informationen zu seinem skulpturalen Ansatz


"Traurig müssen wir uns von einem langjährigen Lehrer der Angewandten Kunst verabschieden, der Generationen von Studierenden mit Kompetenz und Begeisterung betreut hat.“

Gerald Bast | ehemaliger Rektor der Universität für angewandte Kunst

"Je länger wir redeten und ich zuhörte, desto stärker kehrte er seine Arbeit als Lehrer an der „Angewandten“ in den Vordergrund. Er betont die herzliche Beziehung zu seinen Studierenden während der dreißigjährigen Lehrtätigkeit, die er im Rückblick sogar zum Zentrum seiner Arbeit erklärt.“

Christoph Hölz | Leiter des Forschungsinstituts „Archiv für Bau.Kunst.Geschichte“ der Universität Innsbruck, in seiner Laudatio anlässlich der Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens an Schwanberg 2015

„Er war ein künstlerisches Gegenüber meines Vaters bei so eindrucksvollen Projekten wie dem Verkehrsbüro am Opernring in Wien, bei der Verwandlung des Künstlerhauses in ein türkisches Zelt im Rahmen der Die Türken vor Wien 1683-Ausstellung und dann bei Traum und Wirklichkeit 1985, wo ein Turm des Karl-Marx-Hofes und eine riesige Klimt Figur das Künstlerhaus verwandelte. Auch das Tabakblatt am Portal der Trafik neben dem Haas Haus ist ein Werk von Gero Schwanberg. Er war ein Freund und er war der Mann, der die Totenmaske seines Freundes Hans Hollein abgenommen hat.“

Lilli Hollein | Direktorin des MAK - Museum für angewandte Kunst Wien

„Es schmerzt mich, einen so wertvollen, kreativen Menschen zu verlieren, mit dem ich künstlerisch viel und konstruktiv zusammengearbeitet habe. Angefangen vom Geburtenbett bei der Biennale in Venedig 1980 bis zur Installation Vivre. Un tableau vivant2010. Gero Schwanberg war ein dialogisch ausgerichteter Künstlerkollege, der sein großes Wissen nicht nur für sich behalten hat, sondern mit anderen Kunstschaffenden geteilt und diese bei künstlerischen Umsetzungen unterstützt hat. Zudem war er ein so sympathischer und angenehmer Mensch.“

VALIE EXPORT