Lois Lammerhuber
Foto: Francis Giacobetti
Mitglied des Vorstandes
Berufsgruppe 2
Gewerbliche Fotografie
Ich über mich
Lois Lammerhuber ist ein Österreichischer Reportage-Fotograf. Er hat etwa 1000 Magazingeschichten und bis dato 84 Bücher publiziert. Gemeinsam mit Silvia Lammerhuber leitet er den Verlag Edition Lammerhuber, der mehrfach zum besten Fotobuchverlag Europas gewählt wurde. Vor acht Jahren hat er den Alfred Fried Photography Award gegründet, der das beste Bild zum Thema „What does peace look like?“ prämiert und dessen Partner World Press Photo, UNESCO, das International Press Institute und das Österreichische Parlament sind. Seit 2018 leitet er als Direktor das Festival La Gacilly-Baden Photo. Lammerhuber ist seit 1994 Mitglied des Art Directors Club New York. Er wurde dreimal in Folge zum besten Fotografen der Welt gewählt und mit über 200 Preisen ausgezeichnet, 2014 wurde ihm das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse verliehen.
Meine Motivation
Die weltweite Anwendung digitaler Fotografie, im Besonderen mit Smartphones, markiert den Beginn der vermutlich einzigen Kulturrevolution in der Menschheitsgeschichte. Bis vor wenigen Jahrzehnten war die Herstellung von Kunst im klassischen Sinn implizit Ausdruck von Macht und den Eliten vorbehalten. Bis Ende des 19. Jahrhunderts sowieso – im Sinne einer Vereinbarung zwischen jemanden, der die finanziellen Mittel hat, und jemanden, der die handwerklichen und kreativen Ausdrucksmöglichkeiten hat, EIN STÜCK herzustellen. Dieses eine Stück war auf Grund der genannten Parameter per se schon wichtig und wertvoll. Dem gegenüber bedeutet der (fast) barrierefreie Zugang zum kreativen individuellen Ausdruck nicht weniger als die definitive Demokratisierung von Kunst. Jedermann kann an diesem Prozess teilnehmen. Fotografie ist unzerstörbare Kunst geworden, ist nicht mehr an eine bestimmte Reproduktionsoberfläche gebunden, kann skaliert werden und an fast jedem beliebigen Ort der Welt gezeigt werden und das unter Umständen auch noch gleichzeitig. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist davon auszugehen, dass durch die Bildinterpretationen der Millarden großen Teilnehmerzahl an der Fotografie unsere ikonographisch gefestigten Sichtweisen binnen kurzem massiv verändert werden. Durch den weltweit kommunizierten Gebrauch UND Austausch von Fotografie wird nonverbales Verstehen bis hin zu nonverbalem Lernen und nonverbaler Kommunikation massiv zunehmen. Das heißt, die Interpretation unserer Welt durch das Wort und die Macht jener, die sich über das Wort definieren, wird sich zugunsten des Bildes verschieben. Ob der Satz „Am Anfang war das Wort“ seine Bedeutungsschwere behalten wird, kann bezweifelt werden.
Es bedarf keines großen Vorstellungsvermögens, dass diese Entwicklungen im Allgemeinen und der Kunst im Besonderen nicht willkommen sind. Für die Kunstgeschichte bedeutet dies nicht weniger als die dramatischte Veränderung ihres Wertekanons. Noch sind weder Kunsthistoriker noch Galerien bereit, mit diesem Megatrend marktkonform umzugehen. Abwehr und Ausgrenzung sind die Folge. Fotografie wurde für (fast) wertlos erklärt. Und trotzdem ist Fotografie ein tägliches Multi-Milliarden-Euro-Business weltweit geworden. Mein Ziel ist, mich vehement für die Interessen der FotografInnen einzusetzen, um Wertschätzung und Wertschöpfung zu Gunsten der Fotografie vor der Gesellschaft ins Lot zu bringen. Anders gesagt: Die Zeit der Fotografie ist JETZT!
Themen und Kompetenzen, die ich einbringen möchte
Ich esse, trinke, träume Fotografie 24/7. Seit 1983 arbeite ich weltweit als Fotograf. Ich bin Buchverleger, Buchdesigner, Kurator und Ausstellungsgestalter, Festivalorganisator und Fotosammler.