SILKE GRABINGER | SILK Cie. & SILK Fluegge Performances
Bildraum Studio
6. Juli 2023 bis 15. Dezember 2023
Von Juli bis Dezember 2023 wird Silke Grabinger im Rahmen ihrer Residency im Bildraum Studio ihre performative Konzeptarbeit weiterentwickeln, in der sie urbanen und zeitgenössischen Tanz mit bildender Kunst verbindet.
Dabei fokussiert sie auf die kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Phänomenen und erkundet die Wechselbeziehung von künstlerischer Praxis und der Stellung des Publikums. In ihren Arbeiten, die sie mit ihrer Company SILK Cie. & SILK Fluegge Performances entwickelt, verbindet Silke Grabinger urbanen und zeitgenössischen Tanz mit performativer und bildender Kunst. Dabei reagiert sie auf aktuelle gesellschaftspolitische Themen und beschäftigt sich mit antiken bis zeitgenössischen Philosoph:innen und Theoretik:erinnen.
Ein Augenmerk legt die Choreographin im Bildraum Studio auf die Verbindung von Performance und Robotik. Ausdruck dieser Auseinandersetzung findet sich in „SPOTSHOTBEUYS“. Dies ist eine sich um moderne Robotik und Subjektivität kreisende Research-Performance, die mit dem von Boston Dynamics entwickelten Roboterhund SPOT arbeitet. Dabei behandelt sie vor dem Hintergrund von Joseph Beuys Performance I like America and America likes me das gegenwärtige Verhältnis von Mensch und Technik. Ist der Hund nun zwar nicht mehr symbolisch die ursprüngliche Natur wie der Kojote, sondern vielmehr das Resultat der derzeit am weitest fortgeschrittenen Kultur, so ist doch das Verhältnis zu ihm nicht unähnlich.
Dabei müssen die Rollen erst recht hinterfragt werden – von wem geht die Gefahr aus, wer kontrolliert wen oder wer kann/muss von wem gezähmt werden? Während all dieser Reflexionen wird SPOT nicht einfach ver- oder gejagt, es kommt hingegen auf spielerische Weise zum Aufbau einer Beziehung.
Außerdem befasst sich Grabinger mit dem Werk von Anton Bruckner und seiner Kompositionsweise, die sich – typisch für Bruckners Schaffen – aus Formeln und blockartigem Arbeiten konstituiert. In der Performance Und ich will mit Anton tanzen nähern sich die Performer:innen Bruckners Kompositionen performativ. SILK lässt unterschiedliche Performer:innen – ohne vorgegebene Choreographie – intuitiv auf Bruckners 9. Symphonie reagieren. Diese interpretieren frei zum Ton, dem Rhythmus und der Melodie und finden so in Summe zu einer Schnittstelle in der performativen Darstellung. Die Gemeinsamkeiten werden zu Grundbausteinen der Komposition.
ARTIST IN RESIDENCE PROGRAMM Dezember 2023:
Und ich will mit Anton tanzen
Work-in-Progress-Showing | 1. Phase der Researches
Freitag, 1. Dezember, 19:00- 20:00 Uhr
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Wortlos werden wir angesprochen von symphonischer Musik und in gleicher Weise von Tanz. Und doch drückt sich bei jener die Kunst bloß hörbar und bei diesem vorwiegend sichtbar aus. Sich Anton Bruckners 9. Symphonie annähernd wurde für Und ich will mit Anton tanzen an einer Übersetzungsmethode gearbeitet, mit deren Hilfe musikalische Strukturen von der mit Klängen erfüllten Zeit, in den mit Bewegungen erfüllten Raum gebracht werden können. Somit wird in dieser Performance nicht bloß zur Musik oder ihrer Stimmung hinzugetanzt, vielmehr deren Formen selbst im Bereich des Körperlichen wiederholt, sowie versucht vermittels der sich daraus entwickelnden Bewegungen gar mit Anton über das unvollendete Ende hinaus zu tanzen.
Credits:
Konzept, Choreografie : Silke Grabinger
Performance: Kirin Espana, Tomy Lee Kreninger, Theresa "Ray" Scheinecker, Gergely Dudás-Simó, Silke Grabinger
Probenleitung: Gergely Dudás-Simó
Produktionsleitung: Gergely Dudás-Simó, Bettina Bakos
Dramaturgie: Ludwig Felhofer, Silke Grabinger
Outside Eye: Fabian Rucker, Thomas Wally, Josef Semeleder, Peter Androsch
Kostümdesign: Bianca Fladerer
Produktionsteam: Sonja Stojanović-Aufreiter, Astrid Dober, Marie Scholze
Eine Produktion von SILK Fluegge & SILK Cie. Gefördert von Stadt Linz, Land Oberösterreich und BMKOES. Die Performance wurde im Rahmen der Artist in Residence im Bildraum Studio entwickelt.