WENDELIN PRESSL | NOW WE HAVE THE SALAD oder: Das Abbild des Eigentlichen
Bildraum Bodensee
27. November 2024 bis 5. Februar 2025
Alle Bildräume sind von 24.12. bis 6.1. geschlossen.
Die Ausstellung im Bildraum Bodensee nimmt aktuelle gesellschaftliche und politische Strömungen wahr und verhandelt diese assoziativ.
Dafür arbeitet Wendelin Pressl unter anderem mit Spiegeln und damit erzielten Spiegelungen als „Abbild des Eigentlichen“. In Wendelin Pressls Schau geht es aber nicht vorrangig um das Phänomen der Spiegelung, den Kunst der Gesellschaft vorhält, sondern vielmehr um jene Art von Selbstbespiegelung, in der sich die Gesellschaft begutachtet, bewundert und observiert. Um Selfies und soziale Medien und deren narzisstische Glitzerflächen. Um Erfahrungen der Überwachung und des Konsums. Um die Vorspiegelungen falscher Tatsachen. Wie zum Beispiel jene, dass es irgendwo alternativen Lebensraum gäbe.
Der Großteil von Pressls äußerst analogen Werken lässt sich benutzen, lädt die Betrachter:innen ein zu interagieren, zu „Usern“ zu werden.
Die Serie Product Features umfasst Zeichnungen auf Gebrauchsanweisungen diverser Produkte. Aus dem Zusammenhang gelöst und quasi-wissenschaftlich beziffert und gezählt wirken sie wie surreale Fundstücke einer fremden Zivilisation. Das Produkt als Erzeugnis menschlicher Arbeit ist zum austauschbaren Platzhalter unseres kapitalistischen Wertesystems geworden. Und über dieses System kommunizieren wir so viel, dass wir im Grunde nicht mehr kommunizieren. Der Antikommunikator bietet die Möglichkeit der Ego-Verkapselung. Und wenn man schon am Observieren ist, dann auch schnell die Beobachtungshilfe! benutzen. Oder das EGOzentrische Weltbild – das Ego endlich im Mittelpunkt des Universums – das unendliche Selfie. Letztlich der Planetomat, der uns etwas vor macht, lügt, und ein wissenschaftlich wirkendes Narrativ nutzt, um uns ein Stück leere Ausstellungswand als Planet zu verkaufen. There is no planet B … now we have the salad.
Ausstellungsdauer: 28. November 2024 – 5. Februar 2025
Mehr Informationen finden Sie auf der Website von Wendelin Pressl.