MICHAEL KOS | Schwarzabgleich
Bildraum Bodensee
2. Februar 2017 bis 6. April 2017
Das Oeuvre des Künstlers Michael Kos ist äußerst vielfältig und reicht von geschlichteten Bildobjekten, illusionistisch vernähten Steinen, plastischen Kreisobjekten zu hintergründigen Installationen im öffentlichen Raum. Der Bildraum Bodensee präsentiert aktuelle Werke aus den Bereichen der Objekt- und Konzeptkunst, die das eindringliche Materialverständnis des Künstlers widerspiegeln. Kos kennt seine Werkstoffe, verwendet sie mit einer Intimität, die nicht ihren physikalischen Aspekt beleuchtet, sondern ihr energetisches Potential für die Gestaltung von Bild, Form und Inhalt unterstreicht. So ist einerseits eine ausführliche Materialmeditation spürbar, andererseits sind es ungewöhnliche Kombinationen, die klassische und zeitgenössische Materialien zusammenführen. In der Einzelausstellung Schwarzabgleich wird das Thema Schwarz-Weiß als Folge der Selektion und Konzeption des Materials behandelt. Michael Kos formiert es zu Pointierungen und Verdichtungen, nicht nur auf formaler, sondern auch auf inhaltlicher Ebene. “Schwarz ist Drama. Keine andere Farbe lässt gleichzeitig soviel Deutlichkeit wie Unbewusstes zu.” - so der Künstler selbst.
Black Trinity nennt Michael Kos eine der gezeigten Installationen, die nicht nur die offensichtliche Reduktion auf eine schwarz akzentuierte Farbgebung, sondern auch die Prägnanz der Materialien betont. Neben Zeichnungen ohne Stift, gebleichten Knochen mit Lasergravur, Bildschichtungen aus Kartonstreifen, weißem Marmor mit dem Kontrast von schwarzem Gummi, ist Black Trinity eine Fortsetzung der groß dimensionierten Scheibenobjekte, der Buttons, die kennzeichnend für Kos’ Schaffen der letzten Jahre sind. Auch die finstere Seite der Welt kommt in seinen Arbeiten immer wieder zum Ausdruck. Wenn er stehende Begriffe einschwärzt, wenn er dem zur Ei-Form kristallisierten Topos eines Constantin Brancusi schwarze Nester aus Elektrokabeln dazugesellt (Brancusi reloaded), wenn er ein knochiges Requiem auf Schiene bringt (Installation Requiem), so verrät dies nicht nur seine Lust am Dunklen, sondern stellt auch einige seiner künstlerischen Motive vor: Verwendung von Begrifflichkeiten, Bezugnahme zum kunsthistorischen Hintergrund und - vor allem bei den Installationen - eine narrative Struktur lassen sich in seinen Arbeiten immer wieder finden. In der Ausstellung Schwarzabgleich stellt Michael Kos verschiedene Werkgruppen zu einer assoziativen Montage zusammen, die trotz der separaten Genese ihrer Elemente einen gemeinsamen Duktus wahrnehmen lässt.
Mehr Informationen finden Sie auf der Homepage von Michael Kos.
Ausstellungsdauer: 2. Februar - 6. April 2017