GREGOR SAILER | Closed Cities
Bildraum Bodensee
19. April 2017 bis 24. Mai 2017
Der österreichische Fotograf Gregor Sailer (geboren 1980 in Schwaz i. Tirol) widmete sich in den Jahren 2009 bis 2012 einem fotografischen und dokumentarischen Langzeitprojekt: Er untersuchte geschlossene Stadtformen („closed cities“) in Algerien, Argentinien, Aserbaidschan, Chile, Katar und Russland, die ihre besondere, exponierte Lage und Situation der Tatsache verdanken, dass sie für Menschen geschaffen wurden, die sich zu einem zweckorientierten Gemeinschaftskonstrukt zusammengefunden haben. Die Vorbereitung des Projekts, die aufwändigen Reisen und entbehrungsreichen Aufenthalte bis hin zum kompakten Buchprojekt über diese Oeuvregruppe lassen sich an Sailers Architektur- und Landschaftsfotografie sowie seinen umfangreichen Materialsammlungen ablesen. Der Fotograf bewegt sich in einem künstlich geschaffenen Stadtraum, der gegen die Umgebung hermetisch abgegrenzt ist. Er ermöglicht die Sichtbarkeit eines Ortes, der ansonsten eine verborgene Existenz führt, handelt es sich bei den „closed cities“ doch fast ausschließlich um staatliche Unternehmungen zur Rohstoffgewinnung, militärische Anlagen, Flüchtlingslager oder um „gated communities“ von Wohlhabenden. Immer ist es das Überwinden von Grenzen und das Sich-Bewegen in verbotenem Terrain, das den Künstler zu seinen Recherchen motiviert und das beim Betrachter der Ausstellung ein unterschwelliges Gefühl der Unsicherheit evoziert.
Die Ausstellung in Bregenz legt nach fotografischen Präsentationen der Serie u.a. in Berlin, Bratislava, Budapest, München, Köln, Paris, New Delhi, Washington und Wien das Augenmerk auf den dokumentarischen Charakter der Fotorecherche von Gregor Sailer und will mit ca. 20 klein- und großformatigen Fotografien sowie Anschauungsmaterial in Vitrinen und zur Publikation die Herangehensweise und die konzeptuelle Bildsprache des Künstlers illustrieren.
Mehr Informationen finden Sie auf der Homepage von Gregor Sailer.
Ausstellungsdauer: 19. April - 24. Mai 2017