FRANZ TÜRTSCHER | Linien – Allianzen
Bildraum 07
22. März 2016 bis 3. Mai 2016
Das Ausforschen von Strukturen des Denkens, Vorstellens und Handelns ist Thema der Ausstellung von Franz Türtscher. Seine Auseinandersetzung mit Ordnungsprinzipien führt von Rasterstrukturen über Variationen der Linienführung bis hin zu farbigen Studien von Harmonie und Disharmonie. In Linien – Allianzen geht es dem Künstler weniger um die Erarbeitung von konkreten Inhalten, als um die auf ihre Oberflächenwirkung reduzierten, abstrakten Gestaltungsprinzipien von Rhythmus und Farbklang im Sinne der Erfassung einer physischen und/oder psychischen Realität.
Im Bildraum 07 konfrontiert der Künstler mit unzähligen gegeneinander verschobenen Fadenkreuzen, die im Spannungsfeld zwischen hell-dunkel, senkrecht-waagrecht, kontinuierlich-diskontinuierlich, als offene oder geschlossene Felder zum Ausdruck kommen. Unweigerlich erscheint vor dem Auge ein schwarz-weißes Raster, das bei wechselnder Fokussierung zugleich Figur und Rahmen und somit zwei widersprüchliche Funktionen verkörpert. Die in den Arbeiten enthaltenen Systeme konterkarieren nicht nur eine eindeutige Unterscheidung von Bild-und Raummalerei, sondern opponieren auch einem eindimensionalen Verständnis von Malerei als künstlerischer Technik.
Türtschers eigens für die Ausstellung konzipierte Rastermalereien kommen gänzlich ohne Farbe aus und erscheinen als frei flottierende Systeme, deren Bedeutungen von dem jeweiligen Ort und der unterschiedlicher Sehweisen der Betrachter mitbestimmt werden. In der Serie „Offener Rahmen“ bringt Franz Türtscher das spielerische Moment seiner Kunst in Wandobjekten zum Vorschein. Aus beliebig kombinierbaren und erweiterbaren Modulen hat der Künstler im Sinne eines Baukastenprinzips überlappende, bewegliche und farbige Bildelemente als Kontrapunkt zu den flächigen Rasterbildern zusammen gesetzt. In ihnen betont er die Farbe als autonome Qualität und Informationsträger. Mit der Einbringung diverser Farbqualitäten gelangt auch eine Summe von psychologischen Assoziationen ins Spiel.
Dem Betrachter begegnen Übergänge und Brüche, Wiederholungen und Differenzen, die als abstrakte Kompositionen, aber auch als emotional aufgeladene Beziehungsgefüge interpretiert werden können. Raum- und Sinnesdefinitionen werden von Franz Türtscher um das Themenfeld der Spracherfahrung ergänzt. Das Erarbeiten des Bildes als mentales Szenario, als Sprachgenerator, als Artikulationsmedium des Emotionalen und Außersprachlichen, gründet bei Türtscher in der Struktur des dynamisierten Rasters und der farbigen Wandmodule.
Mehr Informationen finden Sie auf der Homepage von Franz Türtscher
Lesung: Mittwoch, 6. April, 19 - 21 Uhr
Teresa Präauer, Schriftstellerin und Künstlerin, liest aus ihrem Roman "Johnny und Jean".
In zahlreichen Episoden schildert die Autorin mit viel Humor und Esprit das abenteuerliche Leben zweier Kunststudenten, die sich in ihrem eigenen Stil und im Leben üben.
Finissage: Mittwoch, 27. April 2016, 17 - 20 Uhr
Dauer der Ausstellung: 23. März - 3. Mai 2016