CHRISTIAN BAZANT-HEGEMARK | Folds

Christian Bazant-Hegemark verfolgt Topologien von Zerwürfnissen. Situationen und Objekte werden abgetastet, vor ihnen lagernde Ereignisse ausgelotet. In Folds begibt sich der Künstler auf die Suche nach vermeintlich glatten Urzuständen, nach Situationen vor ihrer Zerfaltung.

Dabei umreißt der Künstler die Ausstellung mit dem Zitat aus Anna Burns Roman “Milkman”: “...there were sunsets every day, that we weren’t meant to be coffined and buried whilst all the time still living, that nothing of the dark was so enormous that never could we surmount it, that always there were new chapters, that we must let go the old, open ourselves to symbolism, to the most unexpected of interpretations, that we must too, uncover what we’ve kept hidden, what we think we might have lost.”

Die für Folds produzierte Serie bearbeitet das Thema des Verlassenwerdens, und wie es sich in Personen, Objekten und Erinnerungen manifestiert. Menschen die sich entwickeln, Objekte die bleiben; Falten, Einschnitte und Entrückungen die sie in uns einschreiben. Die Ausstellung im Bildraum 07 greift gegenseitige zwischenmenschliche Abhängigkeiten auf und versucht sie gesellschaftlich zu kontextualisieren. Dazu erschafft Christian Bazant-Hegemark aufgeschlossene, visuelle Geschichten, deren Interpretationen mit ihren BetrachterInnen wachsen.

Der Schwerpunkt der Ausstellung ist die Tuschezeichnung, ihr Kernstück jedoch ein Kurzfilm - und somit das erste Mal, das Bazant-Hegemark eine zeitbasierte Arbeit präsentiert. In dieser verbinden sich unterschiedliche Themen seiner bisherigen künstlerischen Praxis: das Portrait, das Interview, sowie die generative Verarbeitung von Bilddaten. Das Rekontextualisieren der Zeichnung in digitale Kulturtechniken wie der Virtualisierung, Parallelisierung, der Medienkonvergenz und Medienhybridisierung, hat sich in die Kunst Christian Bazant-Hegemarks über die Jahre eingeschrieben.

Heute beinhaltet seine digitale Trickkiste ein Roboterzeichengerät, ein Prototyping mit randomisierten, generativen Algorithmen und eine generative Bildabstraktionssoftware, die der Künstler seit 2015 entwickelt und um die Verarbeitung von Videodaten erweitert. So verbinden sich die ausgestellten Werke durch ihre abstrakt-generative Grundlage.

Mehr Informationen finden Sie auf der Homepage von Christian Bazant-Hegemark

Lesung: Mittwoch, 19. Juni 2019, 19 Uhr
Brigitte Menne, Schriftstellerin, liest aus dem Lyrikband „Die Kentaurin von Kagran“. Der Künstler ist anwesend.

Dauer der Ausstellung: 6. Juni - 4. Juli 2019