SAMI MANDEE | high water
Bildraum 01
31. August 2023 bis 5. Oktober 2023
Sami Mandee, winner of the PARALLEL VIENNA | Bildrecht YOUNG ARTIST Award 2022, addresses in his solo exhibition high water at Bildraum 01 the problem of transcriptions, attempts at translation and mediation. Guided by the idea of an individual DIY museum, Sami Mandee transports transformed artifacts from 1899 - 1712 BC into the present and embeds them in the current artistic canon. 4000 years old mistakes on clay contain in their minimalism the history of civilization - from now to then or then to now - what remains is DIY. Critical, punk, humorous & conceptual at the same time, it questions the history of history and marks a turnaround in the regurgitation of the storytelling apparatus by means of these 4000 year old mistakes. Almost resembling a call for self-determination and reconquest the broken-down exhibition title "(Come hell or) high water." into the opened temporality of space, linking 2000 B.C. with 2023 A.D. and thus releasing new spaces.
" S: So I fed myself, as you would a machine, or a cow, with one thousand scans of ancient cuneiform tablets taken from institutional archives, taken from someplace else. The lack of catharsis I uncovered in what was essentially a massive repository of ancient receipts and customer reviews motivated me to investigate the collection for uncommon denominators.
The presence of fingerprints from the original scribes is so rare, that I conclude they are hasty errors in form. The idea of showing four millennia old mistakes became relevant.
T: Bodies and artefacts traverse borders or are denied airport entry. Simultaneously, meaning accretes and sloughs off as objects are smuggled, museum-loaned, digitized or repatriated. Enclosed in archival quality inert packaging material or in fuselage they enter into a vibrant congress of itinerancy.
Through the extraction and re-appropriation of administrative documents, through material transformations, through identity work and the employment diasporic tactics, new narratives emerge.
S: Through it, through me, through..: I tell its story, pull the prank, it observes, pushes back. Would any old dehumidifier do the job? Grazing the nail, its left melting half heading for the grooves of my rib cage. But oh my stars, only superficial damage! Marked.
T: Stamped, on these lifeless things, the hand that mocked them and the heart that fed…
Recordkeeping, the administrative lifeblood of the state, is not a wholly sterile operation.
As opposed to the atopia of digital data storage, the mark left by an errant slip indisputably attests that a human body performed the labor of fixing this information in a stable medium.
An intimation of personhood - shuttled across the aeons, untethered from physicality, made weightless in grayworld topologies, reshaped, repurposed and reintroduced.
S: This is good T, I think we touched on some universal themes of the project. review the edit later. Lets sleep on it." Text/Conversation: Sami Mandee & Thor Tao Hansen
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Sami Mandee, Gewinner des PARALLEL VIENNA | Bildrecht YOUNG ARTIST Awards 2022, thematisiert in seiner Einzelausstellung high water im Bildraum 01 die Problematik von Transkriptionen, Übersetzungs- und Vermittlungsversuchen. Geleitet von der Idee eines individuellen DIY-Museums transportiert Sami Mandee transformierte Artefakte aus den Jahren 1899 - 1712 v. Chr. in die Gegenwart und bettet sie in den aktuellen künstlerischen Kanon ein. 4000 Jahre alte Fehler auf Ton beinhalten in ihrem Minimalismus die Geschichte der Zivilisation — from now to then or then to now — was bleibt ist DIY. Kritisch, punkig, humorvoll & konzeptionell zugleich hinterfragt er die Geschichte der Geschichte und kennzeichnet anhand dieser 4000 Jahre alten Fehler einen Umschwung im Wiederkäuen des Storytelling-Apparatus. Fast einem Aufruf zur Selbstbestimmung und Zurückeroberung gleichend lotst der aufgeschlüsselte Ausstellungstitel „(Come hell or) high water.“ in die geöffnete Temporalität des Raumes, indem sie 2000 v. Chr. mit 2023 n. Chr. miteinander vernetzt und somit neue Räume freisetzt.
"S: Also fütterte ich mich selbst, wie eine Maschine oder eine Kuh, mit eintausend Scans alter Keilschrifttafeln aus institutionellen Archiven, die von irgendwoher stammen. Der Mangel an Katharsis, den ich in dem, was im Grunde eine riesige Sammlung alter Quittungen und Kundenrezensionen war, entdeckte, motivierte mich, die Sammlung auf ungewöhnliche Nenner zu untersuchen.
Das Vorhandensein von Fingerabdrücken der ursprünglichen Schreiber ist so selten, dass ich daraus schließe, dass es sich um eilige Formfehler handelt. Die Idee, vier Jahrtausende alte Fehler zu zeigen, wurde relevant.
T: Körper und Artefakte überqueren Grenzen oder werden am Flughafen zurückgewiesen. Gleichzeitig nimmt die Bedeutung zu und ab, wenn die Objekte geschmuggelt, ins Museum ausgeliehen, digitalisiert oder repatriiert werden. Eingeschlossen in archivtaugliches, inertes Verpackungsmaterial oder in Rumpfformen treten sie in einen lebendigen Kongress der Wanderschaft ein.
Durch die Extraktion und Wiederaneignung von Verwaltungsdokumenten, durch materielle Transformationen, durch Identitätsarbeit und den Einsatz diasporischer Taktiken entstehen neue Erzählungen.
S: Durch ihn, durch mich, durch...: Ich erzähle seine Geschichte, spiele ihm einen Streich, er schaut zu, wehrt sich. Würde irgendein alter Luftentfeuchter den Job erledigen? Er streift den Nagel, seine linke Schmelzhälfte steuert auf die Furchen meines Brustkorbs zu. Aber oh mein Gott, nur ein oberflächlicher Schaden! Markiert.
T: Auf diese leblosen Dinge ist die Hand gestempelt, die sie verhöhnt hat, und das Herz, das sie ernährt hat...
Die Aktenführung, das Lebenselixier des Staates, ist kein völlig steriler Vorgang.
Im Gegensatz zur Atopie der digitalen Datenspeicherung zeugt der Abdruck eines verirrten Zettels unbestreitbar davon, dass ein menschlicher Körper die Arbeit geleistet hat, diese Informationen in einem stabilen Medium zu fixieren.
Eine Andeutung der Persönlichkeit - über die Äonen hinweg transportiert, von der Körperlichkeit losgelöst, schwerelos in den Topologien der grauen Welt, umgestaltet, umgewidmet und wieder eingeführt.
S: Das ist gut, T. Ich glaube, wir haben einige universelle Themen des Projekts berührt. Lasst uns darüber schlafen." Text/Dialog: Sami Mandee & Thor Tao Hansen (Aus dem Englischen übersetzt mit dem Übersetzungsprogramm DeepL basierend auf künstlicher Intelligenz.)
Ausstellungsdauer: 1. September - 5. Oktober '23
Mehr Informationen zum Award & der Jury-Begründung finden sie hier.
Mehr Informationen finden Sie auf der Website von Sami Mandee.
Eine Kooperation der Bildrecht mit PARALLEL VIENNA