MichaelaPutz_memory_image_11.jpg

Foto: Michaela Putz | memory image 11, 2019 © Bildrecht Wien, 2019
detail.jpg

Foto: Michaela Putz, Mnemosyne, Pigmentprint Hahnemühle, 2019 © Bildrecht, Wien 2019

MICHAELA PUTZ | Gloom of Mnemosyne

Bildraum 01

24. Oktober 2019 bis 15. November 2019

Mnemosyne, das ist in der griechischen Mythologie die Göttin der Erinnerung. Aber auch ein Fluss der Unterwelt trägt diesen Namen: Wer sein Wasser trinkt, soll nach antiker Vorstellung die Leerstellen des Gedächtnisses fluten und bereits Vergessenes wieder ins Bewusstsein spülen.

In der Ausstellung Gloom of Mnemosyne im Bildraum 01 zeigt Michaela Putz den menschlichen Versuch einer Neuaneignung zur Speicherung von Erinnerung auf: Die Künstlerin widmet ihre Arbeit der digitalen Welt der Bilder, die im unaufhaltsamen Strom der Cloud fließen – und bei Bedarf unsere Gedächtnislücken schließen sollen. Putz erkundet die visuellen Zwischenformen und Unschärfen. Sie widmet sich der Nicht-Fassbarkeit des Erinnerns, die uns Erlebnisse im Nachhinein neu interpretieren lässt und wirft einen Blick darauf, was die rohe Flut der Daten im Zusammenwirken mit der Unschärfe des menschlichen Gedächtnisses zu tun haben kann.

Die Basis roher Daten unterscheidet sich in ihrer Qualität grundlegend zu den emotional gefärbten menschlichen Erinnerungen. Michaela Putz greift in ihrer Arbeit die Auswirkungen auf eine Gesellschaft auf, die sich mit relevanten Fragen zur fortschreitenden Kommunikationstechnologie auseinandersetzen muss, die in Verbindung steht mit dem Selbstbild und der Wahrnehmung auf unsere Umwelt. Für ihr aktuelles Projekt zieht Putz Bilder aus ihrer eigenen Vergangenheit heran, die sie auf diversen Computern und Festplatten gespeichert hat.

Im Prozess ihrer Arbeit werden diese Fotografien mehrmals abgerufen, durchlaufen verschiedene Medien, werden abfotografiert, werden wieder neu eingespielt und auf unterschiedlichen Medienträgern wieder neu gespeichert. Dieser Vorgang wird in Loops wiederholt wobei die Bilder unschärfer und ungenauer werden - versehen mit Fingerabdrücken und Staubresten ergeben sich immer wieder leichte Abwandlungen der ursprünglichen Abbildung. Erinnerungsbilder entstehen, überlagert von den Spuren der Zeit und verfremdet durch technologische Eingriffe. Nur mehr bruchstückhaft vorhanden driften Erinnerungen wiederum ins Vergessen und scheinen so dem Menschlichen näher.

Mehr Informationen finden Sie auf der website von Michaela Putz


Künstlerinnengespräch
Im Rahmen der VIENNA ART WEEK:

Freitag, 15. November um 18:00 Uhr
Fabian Knierim, Kurator Westlicht
im Gespräch mit Michaela Putz

Dauer der Ausstellung: 25. Oktober — 22. November

Eine Kooperation der Bildrecht mit der VIENNA ART WEEK