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Foto: Markus Guschelbauer, „the horse“ Detail, 2016, c-print © Bildrecht, Wien 2018
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Foto: Eva Kelety, Ausstellungsansicht Markus Guschelbauer, Bildraum 01, 2018 © Bildrecht, Wien 2019

MARKUS GUSCHELBAUER | Taming of Landscape

Bildraum 01

25. Januar 2018 bis 2. März 2018

Das Raster als kompositorisches Hilfsmittel und Element in der Fotografie stellt Markus Guschelbauer in Dialog mit dem vielschichtigen Beziehungsgeflecht von Landschaft und deren künstlerischen Darstellungsmöglichkeiten. Aus dem Blickwinkel unterschiedlicher Disziplinen setzt der Fotograf und bildende Künstler die Strenge von Winkeln und Linien in Beziehung zu den organischen Formen der Natur. Im Bildraum 01 zeigt Guschelbauer einen Auszug des in den USA entstandenen Projektes Die Zähmung der Natur und thematisiert damit auch die dort gesetzlich festgelegte quadratische Landvermessung und -verteilung.

Seit jeher spielt die archaische Natur eine markante Rolle in der künstlerischen Arbeit von Markus Guschelbauer: Humorvoll und ironisch gestaltet er seine Szenarien, stellt kritische Betrachtungsweisen in den Raum und exploriert die Definition und Bedeutung von Landschaft in einer postindustriellen Informations- und Wertegesellschaft. In den aktuellen Arbeiten wählt der Künstler das Raster als zentrales Motiv. Es ist dabei Display, Rahmen und eigenständige Skulptur zugleich. Das Gerüst mit rechtwinkeligen Feldern, das er für seine Fotografien in die Landschaft stellt, entspricht dem Raster am Display der Kamera. Die Farben der gemalten Rechtecke ergeben sich aus der Durchmischung der Farben der dahinterliegenden Landschaft. 

Die gerasterte Struktur der damit abstrahierten Landschaft verweist auch auf das Phänomen der Inbesitznahme von Land durch den Menschen, der damit verbundenen Aneignung, Anpassung, Adaptierung, Domestizierung und Transformation. Markus Guschelbauer zeigt in seinen Inszenierungen diese systematische Inbesitznahme, die Dominanz des Menschen und den Erfolg beim Beherrschen der Natur und Landschaft. Dabei überzeichnet er und will diese Dominanz ad absurdum führen. 

Der Dialog des Künstlers war ein temporärer: Am Ende des Projektes zerlegte er das Objekt in seine Einzelteile und verbrannte diese. Die bei seinen Untersuchungen in der Landschaft enstandenen Eindrücke materialisieren sich in Form einer 16-teiligen Serie von Fotografien als Träger und Transformator.


Artist Talk:
Samstag, 3. März 2018, 14 Uhr

Markus Guschelbauer im Gespräch mit:
Gabriele Rothemann, Universität für angewandte Kunst Wien
Hannes Gröblacher, Landschaftsarchitekt
Moderation: Ruth Horak, Kunsthistorikerin


Dauer der Ausstellung: 26. Jänner - 2. März 2018

Mehr Informationen auf der Homepage von Markus Guschelbauer