LISA KLEIN | any body at home?
Bildraum 01
19. Oktober 2017 bis 29. November 2017
In der Ausstellung any body at home? thematisiert Lisa Klein im Bildraum 01 drei ihrer Zugänge zum Thema menschlicher Abwesenheit. Die Künstlerin beschäftigt sich mit der „virtuellen Moderne“ – jenem modern-durchsichtigen Lebensraum, der sich nicht nur in Glasfassaden widerspiegelt, sondern auch in einem noch nie dagewesenen Datenstrom in den virtuellen Räumen des Netzes. Viele unverbindliche Verbindungen, schnelle, kostenlose ‚Likes’ prägen diese Form der Zuwendung ohne reale menschliche Präsenz.
An der Schnittstelle von physisch erlebbarem Raum und vom Menschen geschaffener virtueller Realität setzt Klein unterschiedliche künstlerische Medien ein: Anhand von ihr gesetzten ‚linearen Gravuren’ verschiebt Lisa Klein in „Durchsichten“ vereinfachte Architekturzeichnungen zu sich durchdringenden und überlagernden, transparenten Raumansichten. Im Arbeiten mit dem Widerstand des sandigen, steinartigen Materials kontrastiert die Künstlerin archaische Ursprünglichkeit zu den virtuellen Lebensräumen unserer Zeit.
Unter dem Titel „No Body Sculptures“ transformiert die Künstlerin Körperabformungen fotografisch in körperlose Raumobjekte. Bei den Betrachtenden erzeugt sie so geistige Konstrukte imaginärer Skulpturen. Klein versteht dies als Metapher für die Abwesenheit, jenes Menschen, dessen virtuelles Pendant in sozialen Netzwerken präsent ist.
Die optische Abwesenheit des Menschen wird auch in Lisa Kleins Arbeiten „Flying Dutch Houses“deutlich: eine Fotoserie leer stehender, am Wasser liegender holländischer Häuser. Sie scheinen in einem beinahe vollständig dematerialisierten Umfeld zu schweben.
Mit durchaus kritischem Blick hinterfrägt Lisa Klein diesen im doppelten Sinne „durchsichtigen Lebensraum“ mit seinen atemberaubenden Ausblicken und oft verborgen bleibenden virtuellen Einblicken.
Finissage: Dienstag, 28. November, 18-21 Uhr
Dauer der Ausstellung: 20. Oktober - 29. November 2017
Mehr Informationen auf der Homepage von Lisa Klein