BRUNO KLOMFAR | Bulgaria – another point of view
Bildraum 01
18. April 2018 bis 18. Mai 2018
Ein Fotograf steht immer wieder vor der Entscheidung, auf welche Art er die Realität in seiner Arbeit darstellt. Bruno Klomfar hat für sich beschlossen die Wirklichkeit in höchstem Maße zu ästhetisieren, um sowohl architektonische Details als auch die Zweckmäßigkeit der von ihm fotografierten Gebäude und Monumente hervorzuheben.
In seinem fotografischen Œuvre thematisiert Klomfar mit der Serie PAST FUTURE schon länger den gegenwärtigen Zustand architektonischer Orte, geht ihren Funktionen auf den Grund und spürt besonders dem nach, was als „Verwitterung gesellschaftlicher Nutzung“ gesehen werden kann. Seine Fotografien zeigen parallel existierende Zeitschichten, die auf komplexe Weise miteinander verknüpft sind.
In der im Bildraum 01 gezeigten Ausstellung widmet sich Klomfar der Architektur Bulgariens nach 1956. Eine Zeit in der sich die architektonische Sprache der Nachkriegsmoderne im Land sehr eigentümlich durchsetzte und in den darauffolgenden Jahren den visuellen Code der meisten großen Siedlungen in Bulgarien bestimmte. Sozialistische Ideologie und architektonische Ideen der Moderen prägen noch heute wirksame optische Klischees. Auch wenn diese auf eine jüngere Generation anders wirken als auf jene Menschen, die den historischen Kontext der Enstehung dieser Architektur aus eigener Erfahrung kennen.
Bulgaria – another point of view ist das Ergebnis eines dreiwöchigen Aufenthalt Bruno Klomfars auf Einladung der Österreichischen Botschaft in Sofia und entstand als Follow-on Projekt der Gruppenausstellung Uncommon Placesgemeinsam mit young austrian photography, die 2015 in Sofia und Plovdiv gezeigt wurde. Mit Unterstützung der Botschaft war es Klomfar möglich Gebäude zu fotografieren, die der Öffentlichkeit an sich nicht zugänglich sind – wie etwa das bulgarische Außenministerium und die Regierungsresidenz in Boyana. Bruno Klomfar wurde bei seiner Reise von Nadezhda Pavlova, Fotografin und Leiterin der Galerie Synthesis, begleitet und deckte geografisch das gesamte Land ab.
Eine umfassende Ausstellung zum Projekt wurde im Dezember 2017 in Sofia erstmals gezeigt, wobei Klomfars Arbeit und sein Blick "als frisches Paar Augen" besonders wertvoll gewürdigt wurde. Schließlich ist die Beschäftigung mit sozialistischen Architekturdenkmälern in Bulgarien immer noch ideologisch belastet, eine künstlerische Auseinandersetzung ohne politische Bedeutung für BulgarInnen nur schwer möglich.
Ausstellungsdauer: 19. April - 18. Mai 2018
Eine Ausstellung im Rahmen des aktuellen EU-Ratsvorsitzes von Bulgarien.
Eine Kooperation der Bildrecht mit der Österreichischen Botschaft in Sofia & des Bundesministeriums für Europa, Integration und Äußeres.
Mehr Informationen auf der Homepage von Bruno Klomfar